Geschichte: Firma und Hygiene

Lysoform – ein Haus im Überblick

Lysoform – seit dem Jahre 1900 weltweit bekannt als eine der großen Marken für Desinfektionsmittel.

Lysoform – ein Warenzeichen für Desinfektionsmittel und ein Kunstwort, das seit Jahrzehnten im Wörterbuch als Synonym für Desinfektion vermerkt ist.

Lysoform – das bedeutet generell Hygiene, Sauberkeit und Gesundheit.

Lysoform – hinter diesem Namen steht eine Firmengruppe, ein Haus engagierter Menschen und voller Ideen zu dem vielfältigen Thema Hygiene.

Damit Sie die Menschen und ihre Ideen, die Lysoform prägten und prägen, besser kennenlernen, stellt sich hier „Ein Haus im Überblick“ vor – mit dem Rückblick auf eine lange Tradition und mit dem Ausblick in eine erfolgreiche Zukunft.

Der Firmensitz in Berlin
Der Firmensitz in Berlin
Tradition und Fortschritt

Lysoform hat sich als chemisch-pharmazeutisches Unternehmen von Anfang an auf den Bereich der Desinfektion und Antiseptik sowie auf die darin angrenzenden Gebiete der „Heilkosmetik“ und Reinigungshygiene spezialisiert.

Der Hersteller und Vertreiber solcher Arzneimittel trägt eine ganz besondere Verantwortung für seine Produkte, weil der Anwender sicher sein muss, dass das Desinfektionspräparat unter Praxisbedingungen so wirkt, wie er es aufgrund der Herstellerinformation erwarten kann. Während bei einem gewöhnlichen Reinigungsmittel der Erfolg leicht zu überprüfen ist, ist die Wirksamkeitskontrolle der Desinfektion immer noch mit einem sehr großen Laboraufwand verbunden. Außerdem ist dazu viel Erfahrung nötig.

Tradition und Moderne: Wir haben die Lösung!
Tradition und Moderne: Wir haben die Lösung!

Das einem Hersteller wie Lysoform seit Jahrzehnten entgegengebrachte Vertrauen verpflichtet ihn auch zu umfassender wissenschaftlich / technischer Beratung und Schulung der Benutzer:

Wo und wann zu desinfizieren ist bzw. wo und wann nicht; wie am besten dosiert wird: wie das jeweilige Produkt richtig angewendet wird, damit eventuelle Nachteile für Mensch, Tier, Gegenstände und sonstige Umwelt vermindert werden können. – Desinfektion und Antisepsie bedeuten nämlich, Mikroorganismen und damit Leben abzutöten oder zu hemmen bzw. Viren zu inaktivieren.

Mit ihrem anwendungstechnischen Beratungsdienst versucht Lysoform Kundenprobleme vor Ort zu lösen, wenn es beispielsweise um die richtige Desinfektionsbehandlung von Flächen geht oder um die Reparatur bzw. Wartung von Geräten, die Desinfektionsmittel dosieren.

Lysoform baut selbst keine Geräte, arbeitet aber beratend mit führenden Herstellern zusammen, um jedem Kunden die beste Lösung empfehlen zu können.

Die Unternehmensphilosophie der Lysoform ist ethischen Maßstäben verpflichtet – schöpfend aus der über 100-jährigen Tradition. Das Unternehmen sah und sieht seine Aufgabe darin, sinnvolle und zweckmäßige Problemlösungen für den Kunden zu entwickeln. Mit irgendwelchen nicht-wissenschaftlich begründeten Modetendenzen wurde zu keiner Zeit ein fragwürdiger Erfolg gesucht.

Umwelt- und Gesundheitsschutz war für Lysoform bereits ein Thema, als sich viele Leute unter diesen Begriffen nur wenig oder gar nichts vorstellen konnten. Der entscheidende Maßstab ist der Nutzen, der mit den angebotenen Präparaten ermöglicht wird:

Dem Preiswettbewerb geht stets die Wertorientierung voran.

So hat sich das Unternehmen seit jeher dafür eingesetzt, dass seine Präparate nicht mit Hilfe von Angsterzeugung verkauft werden. Auch auf den unnötigen Ge- und Verbrauch von Desinfektionsmitteln hat man immer wieder hingewiesen.

Diese Philosophie hat es der Lysoform ermöglicht, sich seit 1900 als unabhängiges Familienunternehmen – jetzt in der 4. Generation – erfolgreich am Markt zu behaupten.

Meilensteine der Produktentwicklung

Die nachfolgenden Beispiele aus den Gebieten der Desinfektion, Antiseptik, „Heilkosmetik“ und Reinigungshygiene verdeutlichen die Kreativität und Dynamik des Hauses Lysoform:

Lysoform: Erstes aldehydisches Antiseptikum

Pfefferminz-Lysoform: Erstes Rachendesinfiziens

H5-Bio-Creme: Erste Hautcreme mit pH 5,5

H5-Hände-Desinfiziens: Erstes alkoholisches Waschdesinfiziens

Lysoformin: Erstes sauer eingestelltes Desinfektionsmittel auf Aldehydbasis

Aldowax: Erstes desinfizierendes Wachspräparat – gleichzeitig reinigend und pflegend

Wasa-Schaum: Erster treibgasfreier Reinigungs- und Pflegeschaum zur Anwendung in der Altenpflege

Lysoform-Sauna-Gel: Erstes Körpergel zur Unterstützung der Saunawirkung

Alte und neue Präparate
Alte und neue Präparate
Die Anfänge der Desinfektionsmittel

Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Zeit der großen Entdeckungen auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie. Namen wie Robert Koch und Louis Pasteur sind noch heute jedem ein Begriff. ln dieser Zeit wurde auch die Wirkung bestimmter chemischer Substanzen sowie die physikalische Einwirkung (z. B. Hitze) zur Abtötung der Mikroorganismen wissenschaftlich untersucht. Die ersten Desinfektionsmittel entstanden:

Sublimat (Quecksilberchlorid), Chlorkalk, Alkohol und phenolhaltige Teeröle.

Dr. Hans Rosemann
Dr. Hans Rosemann

Bereits 1892 waren die mikrobiziden Eigenschaften des Formaldehyds bekannt. Diese Erkenntnisse nutzte der Apotheker Dr.Hans Rosemann, um zusammen mit dem Chemiker Dr. Alfred Stephan ein Desinfektionsmittel zu entwickeln, das die bisherigen in Bezug auf Wirksamkeit, Giftigkeit und auch im Geruch verbesserte – die Mischung einer flüssigen Seife mit Formaldehyd. Auch die Reinigungswirkung war hervorragend.

Im Jahre 1900 patentierte das Deutsche Patentamt dieses neue Desinfektionsmittel. Um dieses Patent auswerten zu können, gründete Dr. Rosemann noch im selben Jahr eine Firma, die er nach dem patentierten Präparat Lysoform nannte. 1913 änderte er den Firmennamen in Lysoform Dr. Hans Rosemann.

Das neue Präparat fand in kürzester Zeit eine enorme Verbreitung. Sowohl im Krankenhaus, in der ärztlichen Praxis als auch in der häuslichen Krankenpflege, d. h. in der Fachwelt und bei Laien wurde Lysoform ein Begriff für Desinfektionsmittel – und das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, in Nord- und Südamerika, in Teilen von Asien, Afrika und Australien.

Der 1 . Weltkrieg und die Zeit danach

Der 1. Weltkrieg und die Niederlage des deutschen Kaiserreiches gingen nicht spurlos an der Entwicklung der Lysoform vorüber. Nachdem 1914 Dr. Hans Rosemann im Krieg gefallen war, erbte seine Tochter das Unternehmen.

Ihr Ehemann, Dr. Walter Heilgendorff, übernahm 1917 die Geschäftsführung. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 stabilisierte sich das Geschäft, aber im wesentlichen auf Deutschland beschränkt.

Der 2. Weltkrieg und der Neuanfang

Der Betrieb war während des Krieges und nach dessen Ende – aufgrund der speziellen Situation West-Berlins (z. B. Blockade 1948) – stark eingeschränkt und zeitweise sogar völlig eingestellt. Die Lysoform hatte ihre Marktbereiche in Mitteldeutschland und im deutschen Osten verloren.

Im November 1945 war Dr. Heilgendorff verstorben und hatte das Unternehmen seinen beiden Töchtern hinterlassen. Deren Ehemänner, Heinz Kuckei und Dr. Johannes Rödger, übernahmen rund fünf Jahre später gemeinsam die Geschäftsführung der Lysoform.

ln den Nachkriegsjahren änderten sich die Gewohnheiten der Bevölkerung ganz maßgeblich: Stand vor dem 2. Weltkrieg die häusliche Krankenpflege noch im Vordergrund, so wurden die Kranken nach dem Krieg auch bei leichteren Erkrankungen in das Krankenhaus eingewiesen.

Außerdem änderte sich durch die Verbreitung der Antibiotika-Therapie das Bewusstsein vieler Menschen, auch von Fachleuten: Sie fühlten sich nicht mehr durch Infektionen bedroht, und das Hygienebewusstsein ließ nach. Die Lysoform musste sich deshalb neu orientieren. ln nur wenigen Jahren wurde eine erfolgreiche Organisation für den Direktvertrieb an Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen aufgebaut.

Da die bisherigen Räume keine Produktionserweiterungen zuließen, wurde das Grundstück an der Kaiser-Wilhelm-Straße 133 in Berlin-Lankwitz erworben. Der darauf errichtete Neubau konnte 1966 bezogen werden. Bereits 1975 – zum 75-jährigen Jubiläum – wurde das Gebäude um mehr als das Doppelte erweitert. An diesem Domizil unterhält die Lysoform neben Produktion, Betriebslabor und Verwaltung auch eigene Forschungs- und Entwicklungslaboratorien.

Mit ihren von Dr. Rödger initiierten Arbeiten hat Lysoform der Desinfektionsmittelforschung neue Impulse gegeben und sich eine wissenschaftlich anerkannte, führende Stellung erworben, z.B. bei der Abdruckmethode zur Wirksamkeitsprüfung. Lysoform entwickelte Produkte, die in ihrer Wirkung, aber auch in ihren sonstigen Eigenschaften zu den herausragenden Erzeugnissen auf dem deutschen und internationalen Markt gehören.

Lysoform® – das erste Präparat des Hauses Lysoform – ist heute noch ein zeitgemäßes Präparat. Dank wissenschaftlicher und technischer Dynamik ist das Lysoform-Präparateprogramm stets auf dem neuesten Stand – immer unter Berücksichtigung langjähriger Erfahrung.

Nachdem Dr. Johannes Rödger 1984 verstorben und Heinz Kuckei 1988 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, leitet Dr. Hans-Joachim Rödger (†), Arzt für Mikrobiologie und lnfektionsepidemiologie, der Urenkel des Gründers, das Haus Lysoform.

Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte die einst verlorenen Märkte wieder zurück – und die mit viel Enthusiasmus aller Mitarbeiter in Kürze erfolgreich für die Lysoform reaktiviert werden konnten. Diese Entwicklung erforderte Umorganisationen im Betriebsablauf, aber auch zusätzlich erhebliche Investitionen in Personal, Maschinen und in ein Hochregallager.

Die Zertifizierungen nach DIN EN ISO 9001 für das Qualitäts- und nach DIN EN ISO 14001 hinsichtlich Umweltmanagement – unter besonderer Berücksichtigung der Medizinprodukterichtlinien der EU – zeigen, wie das Haus Lysoform erfolgreich die aktuellen Standards erfüllt. Zugleich ist es Ansporn, das Qualitätsniveau und das Umweltbewusstsein stets weiter zu fördern.

Seit Beginn der 90er Jahre ist das Haus Lysoform durch Dr. H.-J. Rödger (†) und Dr. J. Schwemmer maßgeblich an der lnitiierung und Gestaltung der Normen zur Prüfung der Wirksamkeit chemischer Desinfektionsmittel und Antiseptika auf europäischer Ebene (CEN) beteiligt.

Die Absatzmärkte im Ausland

Viele ausländische Märkte sind für die Berliner Lysoform wegen der beiden Weltkriege verlorengegangen. Dennoch ist es dem Unternehmen durch enge Zusammenarbeit mit den voneinander unabhängigen Gesellschaften Lysoform Desinfektion AG in Glarus/Schweiz und der Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antlsepsle AG in Brugg/Schweiz gelungen, wieder in einigen Ländern mit bestimmten Produkten vertreten zu sein. Während die Firma in Brugg ausschließlich im schweizerischen Markt tätig ist, bearbeitet die Firma in Glarus die Märkte in den Niederlanden, in Frankreich, Belgien, Österreich, Griechenland, Spanien, Dänemark, Polen, Russland, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Volksrepublik China, Philippinen, Türkei sowie in anderen Ländern.

Labor
Labor

Darüber hinaus befinden sich weitere unabhängige, produzierende Lysoform-Firmen mit eigenen Programmen in Österreich, Italien, Spanien, Argentinien und Brasilien. Mit diesen Firmen wird ein freundschaftlicher Erfahrungsaustausch gepflegt.

„Wissenschaftler, Kaufmann und Künstler“

Viele Mitarbeiter des Hauses Lysoform sind mit ihren speziellen Qualifikationen „Wissenschaftler, Kaufmann und Künstler“ zugleich. D. h. Freiheit und Kreativität des Künstlers paart sich hier mit der Verantwortung und dem Wissensdurst des Wissenschaftlers, wobei die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der kaufmännischen Seriosität in der Kundenberatung durch die Mitarbeiter den Rahmen bilden.

Sie finden deshalb in allen Abteilungen ein hochmotiviertes und qualifiziertes Team. Über 80 Mitarbeiter setzen sich für das Haus Lysoform und somit für Sie, verehrte Geschäftsfreunde, ein.

Jeder Mitarbeiter ist ein Fachmann auf seinem Gebiet und ein Partner im Unternehmen – so dass auch ernsthafte Arbeit Freude bereitet und zu ausgewogenen Ergebnissen führt.

Die Ziele des Unternehmens

Für die nächsten Jahre hat sich die Lysoform folgende Ziele gesetzt:

  1. Die Produkte des Hauses in ihrer Wirkung und Unschädlichkeit sowie Haut- und Umweltverträglichkeit den fortschreitenden Erkenntnissen anzupassen.
  2. Neue Marktsegmente zu erschließen, so z. B. auf den Gebieten der „Heilkosmetik“ und Spezialreiniger.
  3. Moderne Technologien zu entwickeln, die die Präparate noch weiter vervollkommnen.
  4. ln Zusammenarbeit mit der Lysoform Desinfektion AG die Bearbeitung ausländischer Märkte zu verbessern und neue Marktgebiete zu fördern.
  5. Stets die Interessen von Patienten, Kunden und Umwelt als Maxime des kaufmännischen und wissenschaftlichen Handelns zu beachten.
  6. Im Dienste der Hygiene dazu beizutragen, dass gesundheitliche Gefahren abgewendet und die Übertragung von Krankheiten verhütet werden – Ziele, die seit der Gründung des Hauses Lysoform Dr. Hans Rosemann im Jahre 1900 unverändert gültig sind.
Unsere Mitarbeiter beim Betriebsausflug zum 111-jährigen Jubiläum
Unsere Mitarbeiter beim Betriebsausflug zum 111-jährigen Jubiläum